Berg Fidel in Bad Belzig
...war eine sehr
schöne Erfahrung, vor allem weil wir die Macher von der Initiative Filmernst kennen gelernt haben! Jürgen
Bretschneider hat alles fantastisch organisiert!
Filmernst zeigt an 11
Veranstaltungstagen im Raum Brandenburg in ausgewählten Kinos Berg Fidel als
anerkannte Fortbildung für Lehrer, Schulleiter und Eltern. Bis zum 21. März
gibt es in verschiedenen Städten noch die Chance teilzunehmen, schade, dass ich
nicht oft dabei sein kann, da ich im Februar und März viel verreist bin. Es ist
doch auch immer ein schöner Anlass das Umland kennen zu lernen. Am 28.2. wird
aber die Merle mit von der Partie sein!
Aber zurück zu dem
Filmgespräch in Bad Belzig....ich fand die Diskussion sehr lebendig, wenn auch
viele skeptische Lehrer anwesend waren, die einfach nicht glauben konnten, dass
Berg Fidel nicht mehr Mittel hat, als andere Schulen. Herr Behrend, ehemaliger
Schulleiter der Regine-Hildebrandt-Schule, hat sogar eine Botschaft von Schulleiter
Reinhard Stähling verlesen, aber auch das war nicht überzeugend. Da konnte ich
dann nur noch sagen, man muss es wollen und einfach machen. Nicht sich an
selbst auferlegten Beschränkungen aufhalten. FILMERNST-Moderator Sven-Ole
Knuth, zitierte auf der Rückfahrt im Auto so schön:
Wer etwas will, sucht Wege! Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Sven Ole Knuth, Hansjörg Behrend, Hella Wenders (Foto: Jürgen Bretschneider)
Trotz dieser
Reaktionen glaube ich, dass die Zuschauer den Film sehr mochten und er ihnen
ein Stück Mut gegeben hat. Sie hätten sich gerne noch einen Film über den
Unterricht gewünscht, wie die Grundschule Berg Fidel es schafft, so zu arbeiten.
Da hat Herr Behrend dann auf das Buch von Stähling/Wenders verwiesen, DAS
KÖNNEN WIR HIER NICHT LEISTEN-wie Inklusion doch klappen kann.
Hier der Presseartikel:
Quelle: Märkische Allgemeine, Brandenburger
Kurier, 30.01.2013
Ernüchtert nach dem Filmabspann Erhitzte Gemüter bei
Gesprächsrunde im Brandenburger Kino
Von Odin Tietsche
BRANDENBURG/H. Kaum ein Thema wird derzeit in Grund- und
Oberschulen so heiß diskutiert wie der gemeinsame Unterricht aller Kinder, egal
welche Fähigkeiten oder Handicaps sie haben. Aus diesem Grund wurde der Film
„Berg Fidel – Eine Schule für alle“ Montagabend im Brandenburger Kino in der
Steinstraße gezeigt. Lehrer, Schulleiter und Eltern verfolgten dabei nicht nur
die Dokumentation, sondern auch die anschließende Diskussion. Und diese
erhitzte durchaus die Gemüter.
Der Film dreht sich um den schwerhörigen, aber überaus
intelligenten David, seinen geistig behinderten Bruder Jakob, die körperlich
robuste und gewaltbereite Kosovo-Albanerin Anita und den lernschwachen Lucas.
Alle vier besuchen dieselbe Schule.
Die Dokumentation wurde von den gut 70 Zuschauern durchweg
positiv bewertet. „Der Schulalltag wirkte auf der Leinwand zwar eher wie in
einem Schullandheim, aber wenn es uns als Lehrer gelingen würde, eine derartige
Atmosphäre zu schaffen, in der sich jedes Kind aufgehoben fühlt, dann würde
sich viel verbessern“, lobt Peggy Tanner den Film.
Sie selbst arbeitet an der Busch-Grundschule. „Wir sind
derzeit die einzige Schule in der Stadt Brandenburg, die an dem Pilotprojekt
,Inklusive Grundschule’ teilnimmt“, so die Lehrerin. „Aber so wie im Film ist
es bei uns noch nicht, auch wenn wir uns alle Mühe geben.“
Dass es aber nicht immer nur auf die Mühe, die sich die
Lehrer geben, ankommt, wird in der Gesprächsrunde deutlich. Hansjörg Behrendt,
früher Leiter einer Gesamtschule und für den Abend eingeladener Fachmann, stößt
mit Berichten über den Erfolg seiner ehemaligen Schule nicht nur auf
Verständnis. „Ihre alte Schule hatte ja auch mehr Personal und mehr Geld, da
kann es ja dann auch klappen“, dringt es aus dem Zuschauerraum. „Hier ist das
so aber nicht umsetzbar.“
Daraufhin verließen viele Zuschauer sichtlich enttäuscht den Saal.
„Vielleicht ändert sich erst etwas, wenn Politiker diesen Film sehen. Der war
nämlich gut“, ruft eine
Für alle die das Filmbüro Filmernst noch nicht kennen, hier ein paar
Infos:
Filmernst bringt ausgezeichnete Filme auf die Leinwand und ins Gespräch
– nach den Vorführungen und im Unterricht. Filmernst macht
neugierig auf filmische Entdeckungen und mehr Lust auf Kino. Filmernst präsentiert
sein Programm in mehr als der Hälfte aller
Kino-Orte des Landes Brandenburg. Filmernst gewinnt an Profi als
Ansprech-, Schalt- und Vermittlungsstelle für schulfilmische Projekte aller
Art. Filmernst hat sich seit 2004 zum Markenzeichen für schulische
Film- und Kinokompetenz entwickelt – im Land Brandenburg und darüber hinaus. (www.filmernst.de)