Sonntag, 3. Februar 2013


Berg Fidel in Bad Belzig

...war eine sehr schöne Erfahrung, vor allem weil wir die Macher von der Initiative Filmernst kennen gelernt haben! Jürgen Bretschneider hat alles fantastisch organisiert!
Filmernst zeigt an 11 Veranstaltungstagen im Raum Brandenburg in ausgewählten Kinos Berg Fidel als anerkannte Fortbildung für Lehrer, Schulleiter und Eltern. Bis zum 21. März gibt es in verschiedenen Städten noch die Chance teilzunehmen, schade, dass ich nicht oft dabei sein kann, da ich im Februar und März viel verreist bin. Es ist doch auch immer ein schöner Anlass das Umland kennen zu lernen. Am 28.2. wird aber die Merle mit von der Partie sein!
Aber zurück zu dem Filmgespräch in Bad Belzig....ich fand die Diskussion sehr lebendig, wenn auch viele skeptische Lehrer anwesend waren, die einfach nicht glauben konnten, dass Berg Fidel nicht mehr Mittel hat, als andere Schulen. Herr Behrend, ehemaliger Schulleiter der Regine-Hildebrandt-Schule, hat sogar eine Botschaft von Schulleiter Reinhard Stähling verlesen, aber auch das war nicht überzeugend. Da konnte ich dann nur noch sagen, man muss es wollen und einfach machen. Nicht sich an selbst auferlegten Beschränkungen aufhalten. FILMERNST-Moderator Sven-Ole Knuth, zitierte auf der Rückfahrt im Auto so schön:
Wer etwas will, sucht Wege! Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

 Sven Ole Knuth, Hansjörg Behrend, Hella Wenders (Foto: Jürgen Bretschneider)

Trotz dieser Reaktionen glaube ich, dass die Zuschauer den Film sehr mochten und er ihnen ein Stück Mut gegeben hat. Sie hätten sich gerne noch einen Film über den Unterricht gewünscht, wie die Grundschule Berg Fidel es schafft, so zu arbeiten. Da hat Herr Behrend dann auf das Buch von Stähling/Wenders verwiesen, DAS KÖNNEN WIR HIER NICHT LEISTEN-wie Inklusion doch klappen kann.

Hier der Presseartikel:
Quelle: Märkische Allgemeine, Brandenburger Kurier, 30.01.2013

Ernüchtert nach dem Filmabspann Erhitzte Gemüter bei Gesprächsrunde im Brandenburger Kino
Von Odin Tietsche

BRANDENBURG/H. Kaum ein Thema wird derzeit in Grund- und Oberschulen so heiß diskutiert wie der gemeinsame Unterricht aller Kinder, egal welche Fähigkeiten oder Handicaps sie haben. Aus diesem Grund wurde der Film „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ Montagabend im Brandenburger Kino in der Steinstraße gezeigt. Lehrer, Schulleiter und Eltern verfolgten dabei nicht nur die Dokumentation, sondern auch die anschließende Diskussion. Und diese erhitzte durchaus die Gemüter.

Der Film dreht sich um den schwerhörigen, aber überaus intelligenten David, seinen geistig behinderten Bruder Jakob, die körperlich robuste und gewaltbereite Kosovo-Albanerin Anita und den lernschwachen Lucas. Alle vier besuchen dieselbe Schule.

Die Dokumentation wurde von den gut 70 Zuschauern durchweg positiv bewertet. „Der Schulalltag wirkte auf der Leinwand zwar eher wie in einem Schullandheim, aber wenn es uns als Lehrer gelingen würde, eine derartige Atmosphäre zu schaffen, in der sich jedes Kind aufgehoben fühlt, dann würde sich viel verbessern“, lobt Peggy Tanner den Film.

Sie selbst arbeitet an der Busch-Grundschule. „Wir sind derzeit die einzige Schule in der Stadt Brandenburg, die an dem Pilotprojekt ,Inklusive Grundschule’ teilnimmt“, so die Lehrerin. „Aber so wie im Film ist es bei uns noch nicht, auch wenn wir uns alle Mühe geben.“

Dass es aber nicht immer nur auf die Mühe, die sich die Lehrer geben, ankommt, wird in der Gesprächsrunde deutlich. Hansjörg Behrendt, früher Leiter einer Gesamtschule und für den Abend eingeladener Fachmann, stößt mit Berichten über den Erfolg seiner ehemaligen Schule nicht nur auf Verständnis. „Ihre alte Schule hatte ja auch mehr Personal und mehr Geld, da kann es ja dann auch klappen“, dringt es aus dem Zuschauerraum. „Hier ist das so aber nicht umsetzbar.“

Daraufhin verließen viele Zuschauer sichtlich enttäuscht den Saal. „Vielleicht ändert sich erst etwas, wenn Politiker diesen Film sehen. Der war nämlich gut“, ruft eine

Für alle die das Filmbüro Filmernst noch nicht kennen, hier ein paar Infos:
 
Filmernst bringt ausgezeichnete Filme auf die Leinwand und ins Gespräch – nach den Vorführungen und im Unterricht. Filmernst macht neugierig auf filmische Entdeckungen und mehr Lust auf Kino. Filmernst präsentiert sein Programm in mehr als der Hälfte aller
Kino-Orte des Landes Brandenburg. Filmernst gewinnt an Profi als Ansprech-, Schalt- und Vermittlungsstelle für schulfilmische Projekte aller Art. Filmernst hat sich seit 2004 zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – im Land Brandenburg und darüber hinaus. (www.filmernst.de)





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